Bremerhaven,

Als die Flut kam

Vor 60 Jahren traf das Orkantief Vincenette die norddeutschen Küste und brachte eine der schwersten Sturmfluten an die Seestadt. Als in Bremerhaven die Deiche zu brechen drohten, war dies für das erst seit zehn Jahren bestehende THW in Bremerhaven eine seiner ersten großen Bewährungsproben.

Der noch junge Ortsverband bestand damals aus kaum mehr als 40 Ehrenamtlichen. Viele verbrachten diesen 16. Februar 1962 noch zuhause oder auf der Arbeit. Erst am späten Nachmittag erreichte die erste Alarmierung das THW. Die Unterkunft befand sich in Erdgeschoss eines Wohnhauses, in der Stadtmitte. Alles war eng und hatte den Touch von einem Provisorium. Der Platz reichte seiner Zeit nicht einmal für Spinde, die Einsatzkleidung musste an Haken in der Wand seinen Platz finden.

Der erste Hochwassereinsatz führte die THW-Helfer an die noch im Bau befindliche Kennedy-Brücke, die zugleich ein Hochwasserwehr war. Das Haupttor, das den Fluss Geeste von der Weser trennt, war damals bereits fertig und konnte geschlossen werden. Ein Fluttor für die parallel zum Fluss verlaufende Straße war indes noch nicht fertiggestellt. Das THW war gefragt, um bei der Sicherung dieses Schwachpunktes zu helfen. 

Lastwagen einer örtlichen Firma brachten Sand heran, den die THW-Helfer in Sandsäcke schaufelten und mit diesen den Durchlass verschlossen. 

 

Anschließend ging es an den Weserdeich, in Höhe des heute noch existierenden Wasserstandanzeigers, in das Herz von Bremerhaven. Die durch die Sturmflut aufgestaute Weser peitschte hier bereits über die Deichkrone. Mit Sandsäcken und Reisig galt es auch hier das Schlimmste zu verhindern. 

Die ganze Nacht über standen THW-Helfer am Deich. Mit dem THW-Fahrzeug des OV Bremerhaven, einem Tempo Matador, einer Art VW-Bus mit Zweitaktmotor, wurde die ganze Nacht hindurch Material und Personal an die Einsatzstelle gefahren. 

Die Nacht ging für die Stadt glimpflich aus. Deich und Sperrwerk hielten.

In den kommenden Tagen war das THW Bremerhaven mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Unter Anderem halfen die THW-Helfer im damaligen Landkreis Wesermünde bei der Bergung eines Fischkutters, den die Flut bei Dorum-Neufeld an Land gespült hatte. 


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