Der Deutsche Wetterdienst hatte im Vorfeld vor einem besonders heftigen Sommersturm gewarnt, der am Mittwoch über Norddeutschland hinwegziehen sollte. Das Technische Hilfswerk (THW) aus Bremerhaven bereitete sich daher bereits tags zuvor auf einen bevorstehenden Sturmeinsatz vor.
Ab dem Mittwochvormittag besetzte das THW Bremerhaven dann seinen Stab im Ortsverband und entsandte einen THW-Fachberater in den Krisenstab der Feuerwehr Bremerhaven. Mit dem Leitungs- und Koordinierungsstab der THW Regionalstelle Bremen sowie mit einer THW-Fachberaterin im Bremer Krisenstab hielt man engen Kontakt.
Ab den Mittagsstunden, als die ersten starken Windböen die Weser erreichten, gingen bei der Feuerwehr die ersten unwetterbedingten Einsätze ein. Im Auftrag der Feuerwehr Bremerhaven rückte das THW bis in die Abendstunden zu insgesamt 5 Sturmeinsätzen im Stadtgebiet aus. Der Technische Zug des Ortsverbandes, unterstützt durch den OV-Stab und Einheiten der örtlichen Gefahrenabwehr des THW, hatten unter anderem Wege von Windbruch zu befreien. In Bremerhaven-Speckenbüttel sicherten die THW-Einsatzkräfte ein Flachdach, dass vom Sturm aufgerissen und teilweise abgetragen wurde. Gemeinsam mit der Feuerwehr trugen THW-Helfer in Bremerhaven Teile eines großen Baumes ab, der sich in die Krone eines anderen Baumes gelegt hatte und auf ein Wohnhaus zu stürzen drohte. Die Sägearbeiten erfolgten zum Teil vom Arbeitskorb des Teleskopladers der THW-Fachgruppe Räumen aus Bremerhaven.
Für eine Vollsperrung der Autobahn 27 sorgte ein Baum, der sich in Höhe der Anschlussstelle Bremerhaven-Geestemünde auf die Lärmschutzwand gelegt hatte. Die Bergungsgruppe aus Bremerhaven rückte mit ihrem Gerätekraftwagen (GKW) an. Um an den auf der Wand liegenden Baum heranzukommen, kam auch hier der Teleskoplader der Fachgruppe Räumen mit zum Einsatz.
Zur Verpflegung der rund 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr Bremerhaven, den Hilfsorganisationen und dem THW Bremerhaven forderte der Krisenstab die Verpflegungskomponente des THW Bremerhaven an. Diese erschienen mit ihrem Abrollbehälter Verpflegung und einem Kühlanhänger an der zentralen Feuerwache und errichteten dort einen Verpflegungspunkt.
In den Abendstunden forderte das THW Osterholz-Scharmbeck den THW Ortsverband Bremerhaven zur Unterstützung nach Schwanewede, im Landkreis Osterholz, an. Ein Baum, der auf ein Wohnhaus zu stürzen drohte, wurde dort mit der Seilwinde des GKW vom THW Osterholz-Scharmbeck gehalten. Der Baum war derart groß, dass ein Mobilkran vom THW Bremen-Süd und der Teleskoplader aus Bremerhaven zur einsatzstelle nachgefordert werden musste. Während aus dem Arbeitskorb des Teleskopladers der Baum Stück für Stück abgetragen wurde, hob der Mobilkran Teile des Baumes nach oben heraus. Später kam eine in der Zwischenzeit verfügbar gewordene Drehleiter der Feuerwehr hinzu. Der Einsatz dauerte bis in die Nachtstunden an. Der THW Ortsverband Osterholz-Scharmbeck leuchtete die Einsatzstelle nach Einbruch der Dunkelheit taghell aus.
Bis zum Einrücken der letzten Kräfte blieb der Leitungs- und Koordinierungsstab des THW Bremerhaven in der Unterkunft besetzt. Gemeinsam mit dem Zugtrupp des Ortsverbandes wurde der THW-Einsatz von den Stabsräumen aus koordiniert. Zur Entlastung der Feuerwehrleitstelle wickelte das THW Bremerhaven sein Einsatzaufkommen separat im Auftrag ab und blieb über den Fortschritt durch den Fachberater THW mit der Feuerwehr in Verbindung.
Zum Höhepunkt des Einsatzaufkommens waren bis zu 50 Einsatzkräfte vom THW Bremerhaven ehrenamtlich im Einsatz gewesen. Der besondere Dank der Führung des THW Bremerhaven gilt dem herausragenden Engagement seiner Mitglieder, aber auch den Arbeitgebern und Familien, die während des Einsatzes auf ihre Mitarbeitenden bzw. Angehörigen verzichten mussten.
